Wie unser Nervensystem Traumata speichert

Ich habe gelernt, dass Heilung nicht allein im Verstehen liegt. Es reicht nicht aus, die Muster zu erkennen oder die Geschichten im Kopf zu durchdringen.

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich mit euch ein Thema teilen, das mich auf meinem eigenen Heilungsweg tief geprägt hat und das auch ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit im Yoga und Coaching ist: Wie unser Nervensystem Traumata speichert und hält.

Lange Zeit dachte ich, Trauma sei etwas, das nur mit großen, dramatischen Ereignissen zu tun hat – wie Unfälle, Naturkatastrophen oder offensichtliche Gewalterfahrungen. Doch je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto mehr wurde mir klar:

Trauma ist nicht das, was uns passiert, sondern wie unser Nervensystem auf das Erlebte reagiert.

Und oft sind es die kleinen, wiederkehrenden Erfahrungen von emotionaler Vernachlässigung, Überforderung oder fehlender Sicherheit, die unser System am meisten belasten – besonders, wenn wir in diesen Momenten alleine waren.

In meinem eigenen Leben habe ich das hautnah erlebt. Durch meinen Hintergrund in einem emotional manipulativen Umfeld war mein Nervensystem ständig im Alarmzustand. Ich war es gewohnt, die Stimmung meiner Umgebung zu scannen, mich anzupassen, zu funktionieren – immer in der Hoffnung, dadurch Liebe und Sicherheit zu bekommen.

Doch diese Anpassung hatte ihren Preis:

Mein Körper war in einem dauerhaften Stressmodus. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, emotionale Achterbahnfahrten – all das waren Zeichen, dass mein Nervensystem die Erfahrungen nicht einfach vergessen hatte. Es hielt sie fest, als wäre die Bedrohung noch immer da.

Aber warum ist das so?

Unser Nervensystem ist darauf ausgelegt, uns zu schützen. Wenn wir eine als bedrohlich empfundene Situation erleben, aktiviert unser Körper die bekannten Fight-Flight-Freeze-Reaktionen: Kämpfen, Fliehen oder Erstarren. In akuten Gefahrensituationen ist das überlebenswichtig.

Doch wenn wir diese Stressreaktionen nicht vollständig durchleben und abschließen können – weil wir zum Beispiel als Kinder keine Möglichkeit hatten, unsere Gefühle auszudrücken oder gehalten zu werden – bleibt diese Energie im System stecken. Unser Körper speichert die Erfahrung, als wäre sie noch nicht vorbei.

Das zeigt sich dann in unterschiedlichen Symptomen:

Chronische Anspannung oder Schmerzen

Überempfindlichkeit gegenüber Stress

•Schwierigkeiten, sich sicher oder entspannt zu fühlen

•Wiederkehrende Gedankenschleifen oder emotionale Flashbacks

Die gute Nachricht: Unser Nervensystem ist nicht statisch. Es kann sich verändern, regulieren und heilen – wenn wir ihm die richtigen Impulse geben.

Und genau hier helfen Yoga, Rituale und Embodiment.

In meinen eigenen Erfahrungen habe ich gelernt, dass Heilung nicht allein im Verstehen liegt. Es reicht nicht aus, die Muster zu erkennen oder die Geschichten im Kopf zu durchdringen. Unser Körper muss mitgenommen werden, weil das Trauma dort gespeichert ist.

Yoga – vor allem in Verbindung mit achtsamen Ritualen und Embodied Practices – hat mir geholfen, wieder in meinen Körper zu kommen, die festgehaltenen Emotionen sicher zu spüren und meinem Nervensystem zu zeigen:

Du bist jetzt sicher.

In meinen Sink to Rise-Membership und Yoga-Klassen gebe ich genau diese Werkzeuge weiter. Wir arbeiten nicht nur mit Asanas, sondern nutzen bewusst Rituale, um uns mit unserem inneren Raum zu verbinden. Wir schaffen eine Umgebung, in der das Nervensystem sich entspannen und die gespeicherten Spannungen sanft lösen kann.

Warum Rituale?

Rituale geben uns Struktur und Sicherheit. Sie helfen dem Körper, zu verstehen: Es ist Zeit, loszulassen. In einem Ritual gehst du bewusst durch einen Prozess – sei es durch Atemarbeit, sanfte Bewegungen oder Meditation – der deinem System zeigt, dass die alte Geschichte nicht mehr deine Gegenwart ist.

Diese Arbeit ist nicht immer leicht. Manchmal kommen alte Gefühle hoch, manchmal spüren wir erst, wie sehr wir abgeschnitten waren. Aber genau hier liegt die Kraft: Wenn wir beginnen, uns wieder zu fühlen, beginnen wir auch, uns zu heilen.

Und das Schönste ist: Du musst diesen Weg nicht allein gehen.

In unserer Community, ob in meinen Yoga-Klassen auf Gran Canaria, Konstanz oder online, findest du einen Raum, in dem du gehalten wirst – von dir selbst und von anderen, die den gleichen Weg gehen.

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Nervensystem noch alte Geschichten hält, wenn du dich nach mehr Leichtigkeit und Verbundenheit in deinem Körper sehnst – dann lade ich dich ein, diesen Weg mit mir zu gehen.

 

Mit Liebe und Vertrauen,

Alena

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